Zitatensammlungen gibt es sicher viele. Möglicherweise auch solche, die sich speziell mit dem Thema Architektur befassen. Dieses aber ist meine Sammlung. Sie enthält also nur Zitate und Aphorismen, hinter denen ich, wenn auch manchmal in einem kritischen Abstand, auch stehe.

Edwin Bopp

 

Über Architektur:

 

Aber oft geschieht es, dass der Architekt sich dem Willen derer, die bezahlen, mehr unterordnen muss, als dem, was die Regeln vorschreiben.

Andrea Palladio

 

 

Die Architektur wird behandelt, wie ein Playboy das Leben behandelt - schnell aller Dinge überdrüssig und von einer Sensation zur nächsten hastend.

Siegfried Giedion

 

 

Wenn du ein Haus aufzeichnest, vergesse nicht, dass du kein Graphiker bist, sondern ein Baumeister. Jeder Strich, den du zeichnest, ist der Anfang einer Verantwortung und legt dir Verpflichtungen auf. Beim Graphiker bleibt der Strich ein Strich und bekommt erst Leben und Bedeutung mit vielen anderen Strichen. Dein Strich soll aber erst umgesetzt werden in erdenfeste Dinge um Leben zu werden. Darin muss sich deine Zeichnung von der des Graphikers unterscheiden, und das sollte man ihr darum auch wohl ansehen. Man sollte ihr aber vor allem ansehen, wie das Haus gedacht ist und wie alles gemacht werden soll und dass du nicht mit Strichen, sondern mit Stein, Holz und dergleichen gestaltest. Eine solche technische Zeichnung hat ihre eigene Schönheit. Von dem Papier ist ein weiter Weg zum fertigen Bau. Man sieht aber schon auf dem Papier, ob der Weg ein bedachter und gewollter, oder nur ein Zufallsweg sein wird.

Paul Schmitthenner

 

Alle Dinge in der Natur haben eine Gestalt, mit anderen Worten eine Form, eine äußere Erscheinung,  welche uns sagt, was sie sind, wie sie sich unterscheiden von uns selbst und von einander. ... Sei es nun der kreisende Adler im Flug oder die Apfelblüte, das arbeitende Lastpferd, die sich verästelnde Eiche, der sich windende Fluss, die treibenden Wolken, über allem die Sonne im Auf- und Untergang. Form folgt immer Funktion, und dies ist ein Gesetz. ... Wo kein Wechsel der Funktion, da auch kein Wechsel der Form

Louis Henry Sullivan

 

Oh ja, junger Mann, beachten Sie durchaus,  dass ein Haus eine Maschine zum darin leben ist - doch im gleichen Sinne ist ein Herz eine Saugpumpe. Der fühlende Mensch beginnt erst dort, wo diese Vorstellung vom Herzen aufhört. Beachten Sie wohl, dass ein Haus eine Maschine ist, in der man lebt, aber die Architektur beginnt dort, wo diese Vorstellung  vom Haus aufhört. Alles Leben ist in rudimentärem Sinne Maschinerie, und trotzdem ist Maschinerie das Leben von gar nichts.

Frank Lloyd Wright

 

 

Es ist nicht wünschenswert, alles im Leben zu kommerzialisieren,  nur weil das Schicksal sie zufällig ins Maschinenzeitalter hineingestellt hat. Zum Beispiel geht die Architektur heute als Prostituierte auf die Straße, weil die Frage, >den Auftrag zu kriegen<,  der erste Grundsatz der Architektur geworden ist. In der Architektur sollte der Auftrag den Mann suchen und nicht der Mann den Auftrag.

Frank Lloyd Wright

 

 

Wir wissen, dass man dem Leben vertrauen kann. Wir wissen, dass die Interpretation des Lebens die wahre Funktion der Architektur  ist, weil wir wissen, dass Gebäude für das Leben gemacht  werden, damit man darin lebt, dass sie entworfen werden, um zu diesem Leben Freude und lebendige Schönheit beizutragen.

Frank Lloyd Wright

 

 

Allgemeine

 

Bescheidenheit bei mittelmäßigen Fähigkeiten ist bloße Ehrlichkeit; bei großen Talenten ist sie Heuchelei.

Arthur Schopenhauer

 

Es gibt ein unfehlbares Rezept, eine Sache gerecht unter zwei Menschen aufzuteilen: Einer von ihnen darf die Portionen bestimmen, und der andere hat die Wahl.

Gustav Stresemann

 

Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.

Franz Kafka

 

In dem Wenigen was wir wissen, mögen wir recht unterschiedlich sein. Aber in unserer grenzenlosen Unwissenheit sind wir alle gleich.

Karl R. Popper

 

Man kann die Weisheit nicht fertig übernehmen,
man muss sie selbst entdecken auf einem Weg,
den keiner für uns gehen und niemand uns ersparen kann,
denn sie besteht in einer bestimmten Sicht der Dinge.


Marcel Proust

 

Denken was wahr,
und fühlen was schön,
und wollen was gut ist:
Darin erkennet der Geist das Ziel des vernünftigen Lebens.


Platon

 

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